Theater 2016
Mischung aus Albert Einstein und Frankensteins Monster
Eine Mischung aus Albert Einstein und Frankensteins Monster
Das „Gespenst von Canterville“ im Interview
Mitterfels (ts). Da staunt die Familie Otis nicht schlecht als sie beim Einzug in das gerade erworbene Schloss von einem unerwarteten Mitbewohner erfahren muss: Sir Simon, ehemaliger Schlossherr und nimmermüdes Schlossgespenst gehört bereits seit 1584 zum Interieur und denkt auch gar nicht daran, den neuen Besitzern zu weichen! Doch mit der fast schon unverschämten Furchtlosigkeit dieser Familie weiß das Gespenst nicht umzugehen: Weder der sich stets erneuernde Blutfleck noch die schauerlich klirrenden Ketten können den Otis‘ einen Schrecken einjagen.
Daniel Edenhofer, langjähriges Mitglied des Burgtheatervereins Mitterfels, schlüpft in die Rolle von Sir Simon und berichtet aus seinem „Gespensterleben“.
Neben deiner „Gespenstertätigkeit“ bist du 2. Vorstand im Burgtheaterverein. Welche Herausforderungen ergeben sich dadurch für dich?
Daniel: Ein Projekt in dieser Qualität auf die Beine zu stellen erfordert sowohl erheblichen zeitlichen als auch organisatorischen Aufwand. Dazu sind viele Hände und Köpfe notwendig um am Ende dem Zuschauer ein qualitativ hochwertiges Schauspiel, bei dem auch das Ambiente stimmt, darzubieten. Jedoch bezieht sich die Position eines Vorstands nicht ausschließlich auf die jährlichen Schauspielprojekte, sondern auch auf das Vereinsleben. Wobei dies eine ebenso große Herausforderung ist.
Auf dem Bild bist du mit einer Handpuppe zu sehen. Können wir uns so in etwa auch dein Kostüm vorstellen?
Daniel: Das letzte Wort hierzu hat selbstverständlich unsere Kostümverantwortliche Kathrin Sagstetter. Jedoch so charmant und liebenswürdig wie die Handpuppe wird Sir Simon wohl nicht auftreten (grinst).
Kannst du uns schon verraten, wie das Gespenst auf der Bühne aussehen wird?
Daniel: Ich möchte ungern Details vorwegnehmen, jedoch wird es eine Mischung aus A. Einstein, dem Tod aus dem Brandner Kasper und dem Frankenstein-Monster. Selbstverständlich darf die klirrende Kette nicht fehlen.
Im letzten Jahr hast du bei den Agnes Bernauer Festspielen Herzog Albrecht gespielt. Jetzt schlüpfst du in die Rolle von Sir Simon – welche Rolle fällt dir leichter?
Daniel: Die Rollen können und sollten nicht verglichen werden, da sie komplett unterschiedliche Charaktere darstellen. Beide Figuren sind extreme Herausforderungen auf ihre eigene Art und Weise und dieser stelle ich mich sehr gerne.
Was gefällt dir besonders daran das Gespenst von Canterville zu spielen?
Daniel: Die teils cholerische Ader, die das Gespenst zum Vorschein bringt, aber auch das Alter, das die Figur besitzt. Ebenso der Wandel der Figur innerhalb des Stücks hat einen ganz besonderen Reiz für mich.
Beschreibe den Charakter von Sir Simon in 3 Worten.
Daniel: Stur und cholerisch, dann aber auch wieder sehr warmherzig.
Gibt es Charakterzüge an Sir Simon, die du bei dir wiedererkennst?
Daniel: Die Sturheit in manchen Situationen.
Wie findest du dich in deine Rollen ein?
Daniel: Konzentration, Recherchen im Internet und bestimmte Stimmübungen um die Stimme älter wirken zu lassen.
Du bist ja bereits seit 2008 Mitglied beim Burgtheaterverein. In welche Rollen bist du schon geschlüpft?
Daniel: Beim Burgtheaterverein begann 2008 alles als Bauernknecht bei dem Stück „Der Fidele Bauer“. Im Folgejahr durfte ich im „Mann von La Mancha“ die Rolle des „Sancho Pancho“ darstellen. Als „Freddy“ in „My Fair Lady“, „Mackie Messer“ in der „Dreigroschenoper“ und „Daphne“ in „Sugar – Manche mögen´s heiß“ habe ich weitere Schauspielerfahrungen gesammelt.
Gespielt wird auch in diesem Jahr auf der Freilichtbühne in Mitterfels zwischen alten Burgmauern. Die Aufführungen finden statt am 24./25./26./30. Juni 2016 gefolgt von 1./2./3./8. Juli 2016, jeweils um 20 Uhr. Karten gibt es ab jetzt im Vorverkauf unter www.burgtheaterverein-mitterfels.de, in der VG Mitterfels, Telefon 09961/94000 und beim Leserservice im Straubinger Tagblatt, Telefon 09421/9406700.